Oft sieht man Werbung von Werkstätten oder Werkstattketten, die eine TÜV-Vorprüfung anbieten, um im Hause danach gleich mögliche Mängel zu beseitigen und das Fahrzeug im Anschluss erfolgreich zur Untersuchung vorzustellen. Ein toller Rundum-Service – oder doch nur Geldverdienen auf Ihre Kosten?
Sollten Sie sich dabei aus welchen Gründen auch immer nicht sicher sein, prüfen Sie vorab einfach folgendes:
- Haben Sie das Gefühl, daß Ihr Fahrzeug – welcher Art auch immer – aufgrund des Zustandes mit Sicherheit keine Plakette erhalten würde und vom TÜV-Prüfer evtl. gleich bei der Prüfung stillgelegt wird?
Dann macht eine Voruntersuchung eigentlich keinen Sinn, da Sie eh alle Defekte vorab reparieren (lassen) müssen. Entweder Sie reparieren selbst oder Sie holen ein Angebot der Werkstatt ein. Danach beantworten Sie einfach die folgende Frage. - Vermuten Sie keine oder kleinere Mängel oder sind Sie sich nicht sicher?
Dann machen meines Erachtens Untersuchungen und Reparaturen vor dem TÜV-Termin keinen Sinn. Auch weil nicht jeder Defekt gleich ein K.O.-Kriterium für die neue Plakette ist und auch mehrere kleinere Mängel in Summe nicht gleich bedeuten, die Plakette nicht zu bekommen.
Vereinbaren Sie nun einfach einen Termin für eine TÜV-Untersuchung.
Stellt der Prüfer bei der Untersuchung Mängel fest, bekommen Sie von Ihm eine Aufstellung darüber. Kleinere, dem Erhalt der Plakette nicht abträgliche Mängel, sollten Sie dennoch nach Erhalt der Plakette reparieren (lassen).
Bei größeren Mängeln erhalten Sie die Plakette natürlich nicht und müssen diese abstellen (lassen). Innerhalb eines festen Zeitraums (ich glaube 4 Wochen) stellen Sie sich wieder beim Prüfer vor und zahlen dafür dann je nach Prüfungsgesellschaft (TÜV, DEKRA, GTÜ) zusätzlich eine Gebühr von gerade mal ca. 25,00 EUR.
Für ca. 25,00 EUR bekommen Sie also Sicherheit durch eine verbindliche Reparaturanweisung, die Sie dann in der Werkstatt vorlegen können. Für den Erhalt der Plakette müssen schließlich nur diese Defekte abgestellt werden. Für diese ca. 25,00 EUR bekommen Sie oftmals noch nicht einmal die Voruntersuchung in einer Werkstatt – aber Sie haben natürlich den zeitlichen Aufwand für die Nachuntersuchung.
Daher mein Tipp: Nutzen Sie eine werkstattunabhängige Prüfeinrichtung in Ihrer Nähe – wie einen GTÜ-, TÜV- oder DEKRA-Stützpunkt. So können Sie sich sicher sein, daß vorab kein Interesse an Reparaturen aufkommt, die für den Erhalt der TÜV-Plakette unnötig sind. Danach können Sie in einer Werkstatt immer noch eine Durchsicht beauftragen – denn natürlich gibt es wiederum auch Defekte, die für den Erhalt der TÜV-Plakette nicht relevant sind.
Ich selbst habe in Bernau sehr gute Erfahrungen mit einem lange etablierten KFZ-Sachverständigen-Büro gemacht, bei dem ich immer sehr schnell einen passenden Termin bekommen habe und während der gesamten Untersuchung sogar dabei sein und auch Fragen stellen konnte. Und auch nicht Plaketten-relevante Aspekte besprechen konnte. Der nächste Termin ist übrigens im November fällig.
Und sollte Ihnen Ihr Prüfer nicht zusagen – Sie können ohne Nachteile für sich jederzeit eine neue Untersuchung bei einem anderen Prüfer/Prüfunternehmen durchführen lassen.